Landwirtschaftlicher Betrieb Gabi und Franz Brunner,

A 3580 Groß Burgstall 11. Email: franzbrunner63@gmail.com

Wir betreiben während der Produktion von biologischen Lebensmitteln Gesundheits-, Boden-, Trinkwasser-, Hochwasser- und Klimaschutz durch Humusaufbau!

Unser Betrieb  liegt im „Horner Becken“ im nördlichen Niederösterreich und umfasst ca.  67 ha Ackerland, 1ha Grünland und 5 ha Wald. 

Wir haben beide einen 2 Job auch noch. Der Boden wechselt vom steinigen Sand bis hin zum klebrigen Lehm, bei einer Bodenpunktezahl von 18 bis 53. Im langjährigen Durchschnitt haben 542 mm Niederschlag, die Verteilung ist aber oft sehr ungleich.  Weniger als 400 mm Niederschlag in einem ganzen Vegetationsjahr kann auch vorkommen. Da ist speicherfähige Erde gefragt. 

 Das abfließen vom Wasser auch bei starken Regenereignissen haben wir schon viele Jahre im Griff. Das übernimmt die mittlerweile stabile ausgeglichene Krümelstruktur. Diese ist auch für die Luft in der Erde zuständig.  

Die Krümelstruktur lässt nicht nur das Wasser in die Erde ohne das sich ein Schlamm an der Oberfläche bildet, sondern sie speichert auch diese Wasservorräte.

Anmerkung: Bei Interesse dazu lies bitte auch den Abschnitt „Gräser“ weiter unten.

Wir sind kein klassischer „Herzeigebetrieb“, sondern: „wir führen ein LW Betrieb der neue Wege sucht und geht“. Dabei passieren natürlich auch Fehler. 😊

Der Boden ist die Grundlage jedes landwirtschaftlichen Betriebes!

Von diesem Grundsatz angetrieben versuchen wir die Bodenfruchtbarkeit zu steigern.

Seit 1989 arbeiten wir teilw. Pflug Los, seit 1993 Vieh los, seit 1994 biologisch. 

Ca. um 1998 haben wir (fast) ganz aufgehört zu pflügen und 2001 haben wir dann unseren Pflug verkauft. Ab 2004 bearbeiteten wir den Boden nur mehr auf „Saattiefe. Ab 2005 dann ausschließlich mit dem Eco-Dyn-System.

Ab dem „Bodenkurs im grünen“ 2012 haben wir teilweise auch wieder tiefer gearbeitet. Die nur flache Bodenbearbeitung auf Saattiefe mag dort oder da funktionieren, doch wir hatten nicht das nötige Wissen, um richtig zu steuern.

Unser Fazit zur minimalen Bodenbearbeitung ist: kleine Flächen umstellen und eigene Erfahrungen sammeln. Jeder Betrieb ist anders und so ein sensibles Thema lässt sich nicht 1 : 1 kopieren. Da muss jeder sein Lehrgeld zahlen und auf den Standort und Betrieb anpassen.

 

Bio Direktsaat“ haben wir ab 2006 mit Sonnenblumen Soja Mais und Wi. Weizen mit der Eco-Dyn Technik durchgeführt. Technisch hat das gut funktioniert jedoch waren kaum Erträge zu erwirtschaften. Der Boden war noch nicht so weit und daher haben wir 2011 wieder damit aufgehört.

Ab 2021 haben wir wieder mit „Bio Direktsaat“ begonnen und da hat es auf Anhieb funktioniert.

 Der Unterschied zu 2006 liegt in der Bodenvorbereitung mit Bodenanalyse nach Prof. Albrecht, Immergrün nicht nur am Papier, sondern als Bewirtschaftungsform, Krümmel Struktur Bildung durch Gräser in der Fruchtfolge als Untersaat und teilw. auch als Zwischenfrucht, Vitalisierung der Kulturen im Jugendstadium, und die Verhinderung von Fäulnis.

Zumindest stand heute Jänner 2024 bin ich der Meinung das die Bio Direktsaat ohne jegliche Bodenbearbeitung (abgesehen vom Saatschlitz) für 3 bis 4 Jahre in einer gut geplanten Fruchtfolge durchführbar ist.  Dann wird wohl bezüglich Beikräuter respektive Heilkräuter wieder eine Bodenbearbeitung notwendig sein.

Den großen Vorteil der Direktsaat sehen wir in der Bodenruhe und der damit verbundenen Entwicklung der Bodenpilze die ja die eigentliche Bodenfruchtbarkeit darstellen.  Fruchtbare Erde mit einem hohen Pilzniveau hat jedenfalls wenige und schüchterne Beikräuter und die Kulturen bekommen keine Schädlinge. 

Jedenfalls haben wir 1 Acker in dem wir Aug. 21 Wi.Wicke als Zwischenfrucht gesät haben. In diese Wi.Wicke haben wir im Mai 2022 einen Hanf rein gesät. Das ist sehr gut gelungen und nach der reichlichen Hanf Ernte haben wir direkt in die Hanf Stoppeln im Okt. 2022 ein Wick Roggen Gemenge wieder mit Direktsaat eingesät. Auch dieses Gemenge wurde erstaunlich schön. 

Davon angespornt haben wir im Juli 2023 eine vielfältige Begrünung mit Direktsaattechnik eingesät. Auch diese wurde wieder (den Umständen entsprechend – starke Trockenheit und Hitze) sehr schön.

Im Sommer 2024 kommt jetzt ein Ölkürbis drauf und davor werden wir blank machen.

Unsere Fruchtfolge hat bisher keine fixe Einteilung. Leider!

Feldfrüchte bisher in den 2020iger Jahren

+  Winterweizen mit Untersaat + Herbst/Winter-Begrünung

+  Kartoffel mit Untersaat oder Mulch Abdeckung

+  Dinkel mit Untersaat + Herbst Winter Begrünung

+  Roggen mit Untersaat + Herbst Winter Begrünung

+  Wicken mit Raps oder Rübsen als Begleitsaat

+ Raps mit Untersaat und Begleitsaat

+  Ackerbohnen mit Untersaat

+  Öl Kürbis mit Untersaat

+  Soja mit Untersaat

+ Hanf

Vor jeder Sommerung ist immer eine dichte und vielseitige Begrünung, teilweise winterhart, bis zum Frühjahr!

Wir haben bei unserer Arbeit mit der Umstellung viele Fehler bei der Fruchtfolge und bei der Bodenbearbeitung gemacht, gleichzeitig konnten wir aber auch viele Vorurteile aufheben! Um diese Fehler anderen Bauern zu ersparen, machen wir Gruppen und Einzelberatungen in verschiedenen Seminarreihen, hauptsächlich über die    www.humusbewegung.at

Mittlerweile ist uns mir nicht mehr wichtig, ob jemand seine Erde pflügt oder grubbert oder Direktsaat macht, sondern das man einen sorgsamen hingebungsvollen Umgang mit der Natur hat.  Den man kann mit jedem Gerät Schaden anrichten und jeder soll seine Sicht der Dinge verwirklichen können. Wir sind alle hier, um zu lernen.

Es gibt kein Unkraut:

Besonders liegt es uns am Herzen, dass wir Bauern die blinde Scheu vor dem Unkraut ablegen und die Schöpfung als perfekt betrachten! Wenn man die „Unkräuter“ als „Heilkräuter“ anerkennt, lässt es sich viel einfacher wirtschaften! Nur weil ein Feld in einem Jahr viele Un-, Bei- und „Heilkräuter“ hat und diese auf dem Feld ausreifen, heißt das noch lange nicht, dass dieses Feld für immer stark verunkrautet sein wird. Jedes „Kraut“ zeigt an, wie es dem Boden geht.

Wenn beispielsweise Ampfer Probleme auftreten, dann hat man zuvor einen Fehler gemacht (z.B. zu feuchte Bodenbearbeitung oder zu wenig Bodenbearbeitung oder falsche Basen Sättigung oder…??).

Die „Starkwurzler“ mit groben Stängeln und großen Wurzeln (Ampfer, Distel, Kamille, Melde, Amaranth) sind für die grobe Arbeit (die groben Reparaturen) notwendig und für die Bodenlockerung und Verhinderung von Nährstoffauswaschungen zuständig.

Die „Feinwurzler“ wie z.B. Hühnerdarm, Franzosenkraut, Kletten Labkraut, Taubnessel, Vogelmiere, Ehrenpreis, … machen dann die feine Krümmelung (die feinen Reparaturen) – jede Pflanze hat in der Natur seine Aufgabe. Allen Pflanzen ist jedoch eines gemein: Sie wollen den Boden intensiv durchwurzeln und Beschatten, denn das ist sein natürlicher Zustand, in dem er sich verbessern kann!  Es gibt also keine „Unkräuter“ sondern nur „Heilkräuter“ für die ERDE!

Gräser haben auch eine Schlüsselrolle in der Fruchtfolge.

Als der Traktor und der Mais kam, haben wir Bauern das Gras aus der Fruchtfolge genommen. Doch die Wurzelstruktur der Gräser kann man durch nichts ersetzen.  Es sind nicht die Getreidearten oder die Futtergräser, von denen wir hier sprechen, es sind die „wurzeldominanten Untersaat Gräser“ die die Erde tragfähig und Saugfähig machen.   Futtergräser wurden auf oberirdischen Ertrag gezüchtet. Untersaaten wurden auf Wurzeldominanz gezüchtet. Der Unterschied kann sich sehen lassen.

Wie wir die Einstellung zu unserer Arbeit sehen:

Wir sind der Meinung, dass wir Bauern uns dem Leitspruch  

Mach Dich der Erde untertan“ folgen sollten. „Die Natur hat immer recht“!! 

Durch dieses denken sind wir „Diener in der Natur“ und nicht Herrscher.

Das bringt viel mehr Freude und Erfolg! 

Die 4 Konten des Bauern:

        1. Bodenkonto – dieses kann besser und schlechter werden

        2. Wissenskonto „Das Konto im Kopf“ – kann auch besser oder schlechter werden oder gleichbleiben, wobei ein Stillstand bei diesem Konto im Hinblick auf die ständige Weiterentwicklung der LW schon einen Rückschritt bedeutet.

       3. Geldkonto – dieses Konto auf der Bank kann ebenso anwachsen oder ins Minus kommen. Leider wird in der heutigen Landwirtschaft viel zu einseitig nur auf dieses 3.Konto „Geld“ geachtet.

Mindestens zwei dieser ersten drei Konten sollen jährlich aufgefüllt werden (am besten alle drei) – Nur dann kann man von einer nachhaltigen Wirtschaftsweise sprechen. Wer also nur das Geldkonto beachtet, bleibt bei seinen Wissensstand möglicherweise stehen und plündert vielleicht den Boden seine Kinder aus.

       4. Aufwandskonto – dieses Konto wird noch viel zu wenig beachtet. Es geht uns in der LW nicht um die Erwirtschaftung von Maximalerträgen. Durch eine Aufwandsreduktion kann oft mehr erreicht werden als durch einen zusätzlichen Mehrertrag.  

Bei den vielseitigen Vorträgen und Seminaren mit der   www.humusbewegung.at  freuen wir uns immer auf einen regen Austausch mitten in der Natur.

Herzlichen Gruß

Gabi & Franz Brunner

franzbrunner63@gmail.com