Landwirtschaftlicher Betrieb Gabi und Franz Brunner,
A 3580 Groß Burgstall 11. Email: franzbrunner63@gmail.com
Wir betreiben während der Produktion von biologischen Lebensmitteln Gesundheits-, Boden-, Trinkwasser-, Hochwasser- und Klimaschutz durch Humusaufbau!
Unser Betrieb hat eine Größe von 76 ha Ackerland, 1ha Grünland und 5 ha Wald. Der Boden wechselt vom steinigen Sand bis hin zum klebrigen Lehm, bei einer Bodenpunktezahl von 22 bis 63. Im langjährigen Durchschnitt haben 542 mm Niederschlag, die Verteilung ist aber oft sehr ungleich. Im Jahr 2003 und 2007 hatten wir weniger als 300 mm Niederschlag in einem ganzen Vegetationsjahr. Häufig gibt es bei uns ausgeprägte Sommer- und Frühsommertrockenheiten.
Wir sind kein klassischer „Herzeigebetrieb“, sondern: „wir führen ein Betrieb der neue Wege sucht und geht“. Dabei passieren natürlich auch immer wieder Fehler.
Der Boden ist die Grundlage eines jeden landwirtschaftlichen Betriebes!
Fruchtfolge:
Seit 1989 arbeiten wir teilw. pfluglos, seit 1993 viehlos, seit 1994 biologisch. Ca. um 1998 haben wir fast ganz aufgehört zu pflügen und 2001 haben wir dann unseren Pflug verkauft. Ab 2004 bearbeiten wir den Boden nur mehr auf „Saattiefe. Ab 2005 arbeiten wir ausschließlich mit dem EcoDyn-System. Unsere typische Fruchtfolge besteht
aus:
– 1 oder 2 jährigem Kleegras – für Bodenaufbau / Bodenruhe – ist die Hauptdüngung
– Winterweizen + Herbst/Winter-Begrünung
– Kartoffel
– Dinkel + Herbst Winter Begrünung
– Roggen + Herbst Winter Begrünung
– Platterbsen
– Wicken
– Ackerbohnen
– Roggen
Auf den schlechteren Feldern „sandig / steinig“ wird anstelle von Kartoffel Sonnenblume oder Buchweizen gebaut. Vor jeder Sommerung ist immer eine dichte und vielseitige Begrünung bis zum Frühjahr!
Wir haben bei unserer Arbeit mit der Umstellung viele Fehler bei der Fruchtfolge und bei der Bodenbearbeitung gemacht, gleichzeitig konnten wir aber auch viele Vorurteile über die pfluglose Bodenbearbeitung aufheben! Um diese Fehler anderen Bauern zu ersparen machen wir Gruppen und Einzelberatungen in verschiedenen Seminarreihen.
Der Hauptfehler war zu wenig Bodenruhe bei zu wenig Fütterung des Bodenlebens. Ein zu geringer Kleegrasanteil in der Fruchtfolge (vor allem in den ersten Jahren der Bodenaufbaujahre). Dadurch ist die Bodenqualität trotz Mulchsaat schlechter geworden! ….und die Un- Bei- Heilkräuter haben sich auch vermehrt.
Die Kartoffel war im Bezug auf den Humusabbau immer ein großes Problem durch den Qualitätsverlust des Bodens.
Heute wird der Boden durch ein neues Mulchsystem beim Kartoffelanbau sogar besser.
Es gibt kein Unkraut:
Besonders liegt es uns am Herzen, dass wir Bauern die blinde Scheu vor dem Unkraut ablegen und die Schöpfung als perfekt betrachten! Wenn man die „Unkräuter“ als „Heilkräuter“ anerkennt, lässt es sich viel einfacher wirtschaften! Nur weil ein Feld in einem Jahr viele Un-, Bei- und „Heilkräuter“ hat und diese auf dem Feld ausreifen, heißt das noch lange nicht, dass dieses Feld für immer stark verunkrautet sein wird. Jedes „Kraut“ zeigt uns mittlerweile an, wie es dem Boden geht.
Wenn beispielsweise plötzlich Ampferprobleme auftreten, dann hat man zuvor einen Fehler gemacht (zB. zu feuchte Bodenbearbeitung).
Die „Starkwurzler“ mit groben Stängeln und großen Wurzeln (Ampfer, Distel, Kamille, Melde, Amaranth) sind für die grobe Arbeit (die groben Reparaturen) notwendig und für die Bodenlockerung zuständig.
Die „Feinwurzler“ wie z.B. Hühnerdarm, Franzosenkraut, Klettenlabkraut, Taubnessel… machen dann die feine Krümelung (die feinen Reparaturen) – jede Pflanze hat in der Natur seine Aufgabe. Allen Pflanzen ist jedoch eines gemein: Sie wollen den Boden intensiv durchwurzeln und Beschatten, denn das ist sein natürlicher Zustand in dem er sich verbessern kann! Es gibt also keine „Unkräuter“ sondern nur „Heilkräuter“ für den Boden!
Wie wir die Einstellung zu unserer Arbeit sehen:
Wir sind der Meinung, dass das Bibelzitat „Mach Dir die Erde untertan“ vor 1.700 Jahren falsch übersetzt wurde. Diese falsche Übersetzung hat dazu geführt, dass
sich die Menschheit als „Schädling“ an der Natur entwickelt hat. Richtigerweise müsste es heißen: „Mach Dich der Erde untertan“. Durch diese richtige Übersetzung werden wir Diener in der Natur (und nicht Herrscher) – und das macht auch viel mehr Freude!
Die 4 Konten des Bauern:
1. Bodenkonto – dieses kann besser und schlechter werden
2. Wissenskonto „Das Konto im Kopf“ – kann auch besser oder schlechter werden oder gleich bleiben, wobei ein Stillstand bei diesem Konto im Hinblick auf die ständige Weiterentwicklung der LW schon einen Rückschritt bedeutet.
3. Geldkonto – dieses Konto auf der Bank kann ebenso anwachsen oder ins Minus kommen. Leider wird in der heutigen Landwirtschaft viel zu einseitig nur auf dieses 3.Konto „Geld“ geachtet.
Mindestens zwei dieser ersten drei Konten sollen jährlich aufgefüllt werden (am besten alle drei) – Nur dann kann man von einer nachhaltigen Wirtschaftsweise sprechen. Wer also nur das Geldkonto beachtet, bleibt bei seinen Wissensstand möglicherweise stehen und plündert vielleicht den Boden seine Kinder aus.
4. Aufwandskonto – dieses Konto wird noch viel zu wenig beachtet. Es geht in der LW nicht um die Erwirtschaftung von Maximalerträgen. Durch eine Aufwandsreduktion kann oft mehr erreicht werden, als durch einen zusätzlichen Mehrertrag.
Wir benötigen auf unseren Flächen 1,5 – 2 Std. Gesamtarbeitszeit pro ha. …. für Bodenbearbeitung Saat und Pflege der Früchte. Der Mähdrusch ist da nicht mit einbezogen.