Geschätzte Freunde
Ergänzend zum Brief „Gedanken zum Boden“ den ich zu Jahresbeginn ausgesendet habe, möchte ich noch etwas anmerken.
Ich habe im Zusammenhang mit Bodenaufbau und Mist folgendes geschrieben.
„1.Das für den Stall benötigte Stroh wenn möglich zukaufen und das eigene Stroh am Feld belassen“.
Das ist natürlich keine Dauerlösung! Der Strohzukauf kann dort Sinn machen wo es von den Nachbarn ohnehin verbrannt wird, wenn z.B. als Folgekultur Winterraps kommt. Bei uns wird dann das Stroh an die Nachbarn (fast) verschenkt > ist besser als verbrennen. Gemeint war auch eine Überganslösung für den Bodenaufbau von 2 bis 4 Jahre. Auf Dauer soll natürlich jeder Acker sein Stroh selbst verarbeiten dürfen.
Nun möchte ich noch einige Details zum Thema Fäulnis anmerken.
Sir Albert HOWARD schreibt in seinem weltbekannten Buch „Mein landwirtschaftliches Testament“ über die Miß Wirtschaft mit dem Stalldünger folgende Zeilen:
„Obgleich der Stalldung immer eines der hauptsächlichsten Mittel zum Ersatz von Bodenverlusten gewesen ist, sind sogar heute noch die Methoden zur Herstellung dieses Stoffes nichts weniger als kläglich! Die Stalldüngergewinnung ist das schwächste Glied in der Landwirtschaft der Länder des Westens. Seit Jahrhunderten war diese Schwäche der grundlegende Fehler im Landbau des Westens, der von vielen Beobachtern und der großen Mehheit der Forscher vollstängig übersehen wurde.“
Ein Mitarbeiter vom Chinesischen Landwirtschaftsamt hat vor wenigen Jahren nach seinem Besuch in Deutschland und Frankreich zu Hause in China angekommen zu seinen Kollegen gesagt:
„Die überwiegend mangelhafte Aufbereitung der Hofdünger führt in diesen Länderen zu großen Verlusten an Nährstoffen und der Bodenfruchtbarkeit und zur verminderten Volksgesundheit. Die Lagerfähigkeit und die Schmakhaftigkeit der Ernteprodukte leidet darunter sehr“.
Weiters: „Wenn wir so mit unseren Hofdüngern umgehen würden, dann wäre unser Volk krank und hungrig“!
Erhard Hennig zitirt diese Worte in seinem Büchlein FÄULNISS und ROTTE die großen Gegenspieler
Da es bei der Bodenbearbeitung und Gründüngung sowie bei der Aufbereitung der Hofdüngernicht nur um geringe Nährstoffverluste geht, möchte ich hier eine Gegenüberstellung von Fäulnis und Rotte machen.
FÄULNIS (anerob) ROTTE (aerob)
Abiotischer (lebensfeindlicher) Vorgang ohne Luftsauerstoff Biologischer (lebesfördernder) Vorgang mit Luft-Sauerstoff O²
beteiligt sind : beteiligt sind:
O² – fliehende Bakterien (Anerobier) Insekten O² – liebende Bakterien, Hefen, Schimmelpilze, Strahlenpilze, Hutpilze, – Regenwürmer und Kleinstlebewesen
es entsteht: es entsteht:
Roh-Humus = Insekten Humus echter Humus / Dauerhumus, Regenwurm-Humus (Ton-Humus-Komplexe)
Bildung von: Bildung von:
Schwefelwasserstoff Chlorwasserstoff Kohlenstoff pflanzenaufnehmbaren Spurenelementen wie Zink, Kupfer, Magnesium, Mangen, Molybdän,u.v.a.
Amoniak (NH4) Stickstoffverluste! Salpeter – Stickstoff (NO3) Stickstoffbindung zu Pilzeiweis (langsam fließende N-Quelle)
Toxinen (Giftstoffe) sie fördern Krankheiten Antibiotika, Hemmstoffe gegen Krankheiten
= Gefärdung der Tierbestände durch Vieren! =Zerstörung der Viren!
Bakterien erzeugen keine Vitamine Schimmelpilze erzeugen Vitamine, Enzyme
Fäulnis führt zu Zinkmangel: Virusbefall Schimmelpilze erzeugen reichlich Zink, Zink ist wichtig zum Aufbau von Proteinen (Eiweiß)
FÄULNIS führt zu Schädlingsbefall! ROTTE-Vorgänge: sind voraussetzung für gesunde Pflanzen!
Der Mensch ist in dieser Kette „Boden-Pflanze-Tier-Mensch“ mit einbezogen!
Also: die Fäulnis ist ein lebensfeindlicher Vorgang der auch beim einarbeiten von grünen Pflanzen in den Boden entsteht!
Die ROTTE ist ein Vorgang der Leben aufbaut, fördert und Schädlingen keine Chance gibt.
In diesem Sinne: „seit Vorsichtig mit dem was Ihr am Feld ausbringt und wie Ihr es einarbeitet„.
Herzliche Grüße
Franz
Konservierend biologischer Ackerbau
Gabi und Franz Brunner
A – 3580 Horn Groß Burgstall 11
Mob. 0043 664 54 83 683
E-Mail: franzbrunner63@gmail.com
Web Galerie: www.picasaweb.google.com/franzbrunner63
Wir betreiben Boden- Trinkwasser- Hochwasser- und Klimaschutz durch Humusaufbau bei der Produktion von biologischen Lebensmitteln!
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